Dr. Sabine Kaplirz zu Sulewicz engagiert sich seit dem Jahr 1991 ehrenamtlich im Main-Tauber-Kreis. Als stellv. Elternbeiratsvorsitzende (bis 2005) der Schule im Taubertal hat sie u.a. an der Bildung einer Außenklasse an der Hauptschule in Ahorn mitgewirkt und dieses Projekt finanziell unterstützt. Durch Sie wurden Hospitationen von Lehrern an anderen Sonderschulen oder integrativ arbeitenden Schulen u.a. in NRW und musikalische Frühförderung in der Schule möglich gemacht. Ein Kunstprojekt im Eingangsbereich der Schule konnte durch die Familie Kaplirz umgesetzt werden. Bei der Gründung von Sprungbrett e.V. im Jahr 2000 war sie nicht nur maßgeblich beteiligt, sie hat seit dieser Zeit auch ununterbrochen den Posten der 1. Vorsitzenden des Vereins inne und den Verein zu dem gemacht, was er heute mit ca.110 Mitgliedern ist. Zielsetzung des Vereins war zunächst, geistig und körperlich beeinträchtigte Menschen bei der Suche nach Arbeit auf dem freien Arbeitsmarkt zu unterstützen, entsprechend Anstellungen zu finden, Praktika zu begleiten und die Möglichkeit einer besseren Bildung zu schaffen. Zunächst konnten mit Hilfe des Vereins Weichen gestellt werden, um die Umstrukturierung im Oberstufenbereich der Schule im Taubertal schrittweise zu vollziehen. Im Einzelnen geschah das durch Schaffung von Praktikumsplätzen, Maßnahmen wie Wohntraining für Schüler sowie die Einbindung des Integrationsamtes mit der Zuständigkeit des Integrationsdienstes (IFD) sowie der AfA im Kreis. Seit 2003 bietet der Verein Freizeitangebote in Kultur, Bildung und Sport in Form der Offenen Hilfen in vereinseigenen Räumen kreisweit an. Zuschüsse über FeD (Familienentlastende Dienste) hat die Vorsitzende ab 2007 im Landkreis einführen können. Ziel des Freizeittreffs ist es vor allem, die Eigenständigkeit der jungen Menschen mit Handicap durch Anregungen zur aktiven Freizeitgestaltung zu fördern. Inklusion wird dabei groß geschrieben.
Mit der Gründung einer Einrichtung des Deutschen Kuratoriums für Therapeutisches Reiten/ DKThR hat Dr. Frau Kaplirz mit ihrem Mann auf Gut Üttingshof einen weiteren Meilenstein gesetzt. Seit 2007 bietet der Verein Sprungbrett e.V. nun Therapeutisches Reiten für Kinder und junge Menschen mit Handicap von der Einzeltherapie über Reiten als Freizeitsport bis hin zum Paraleistungssport an. Die Organisation liegt federführend in den Händen der Vereinsvorsitzenden. So initiierte sie das erste „Inklusive baden-württembergische Para-Reitturnier“ als Breitensportveranstaltung im Stadtgebiet von Bad Mergentheim 2016. Reiter des Vereins sind bereits seit 2015 in das Pilotprojekt des DKThR“ Paranachwuchssport für Reiter mit mentaler und mehrfacher Behinderung eingebunden.
2008 konnte das erste inklusive Kinderferienprogramm auf Gut Üttingshof stattfinden, das seither fester Bestandteil des Vereinsangebotes ist und sich reger Nachfrage erfreut. Auf die Initiative des Ehepaars Kaplirz und in Zusammenarbeit mit Special Olympics Baden Württemberg, dem Badischen Sportbund und der Sportjugend MTK wurde 2010 der erste Inklusive Sporttag für Schüler/innen aus dem gesamten Landkreis in Lauda durchgeführt. Dieses Ereignis findet nun alle 2 Jahre statt und wird von der Sportjugend fortgeführt.
Seit vier Jahren bringt das Schauspielensemble des Sprungbrett e.V. inklusive Theaterprojekte auf die Bühne. Je nach Umfang wird die Gruppe unter Leitung eines professionellen Regisseurs von Amateurschauspielern aus der Region unterstützt. Pünktlich zum 15 jährigen Vereinsjubiläum gaben die Schauspieler mit Beeinträchtigung 2015 mit „Mr. Scrooge“ ihr Debüt, mit dabei Landesmutter Gerlinde Kretschmann als Schirmherrin. In diesem Jahr stellt sich der Verein mit 3 Aufführungen und einem Ensemble von über 40 Personen einer neuen großen Herausforderung. Alles in allem ist die 1.Vorsitzende mit den vielfältigen Aktivitäten, der Organisation und den Aufgaben vereinsintern sowie mit Repräsentation, Teilnahme an sozialen Netzwerken, Fortbildungen, Sitzungen, sowie der Akquise von Spenden für Sprungbrett mit viel Herzblut unterwegs, um die Rechte, besonders der jungen Menschen mit Handicap, zu stärken und sich für eine inklusive Gesellschaft einzusetzen. Inklusion ist das selbstverständliche und gleichberechtigte Zusammenleben aller Menschen von Anfang an. Der Begriff steht also für eine Gesellschaft, die niemanden ausgrenzt. Das hat sich die Mutter eines jungen Mannes mit Down Syndrom schon bald nach der Geburt dieses Kindes auf die Fahne geschrieben.
Zeitlicher Umfang: bis 30 Std pro Woche
Dauer des Ehrenamtes: bereits vor Umzug nach Bad Mergentheim seit 1981
Bisherige Auszeichnungen: Bundesverdienstkreuz